Einführung und Hintergrund
Das Thema "Wirkungsorientierung in der Diakonie" ist nicht neu. An diesem Tag stand im Mittelpunkt, es trotz Kritik und Unbehagen konstruktiv zu erörtern und herauszufinden, wie in der Diakonie damit konkret umgegangen werden kann.
Die Diakonie Deutschland befasst sich im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft Freier Wohlfahrtspflege (BAGFW) seit geraumer Zeit mit dem Thema Wirkungsorientierung. Angefangen hat die Beschäftigung damit über die Initiierung und Beteiligung an der Durchführung von zwei Modellprojekten, in denen sich mit Fragen der Ergebnisqualität auseinander gesetzt wurde, die gewissermaßen eine Vorstufe zu Fragen der Wirkungsorientierung, der Wirkungsbeobachtung und -messung darstellen:
- Das Modellprojekt „Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ (2008-2011) wurde vom Bundesgesundheitsministerium und vom Bundesfamilienministerium unterstützt. Sein Ziel war es, Indikatoren zu erarbeiten, die eine vergleichende Beurteilung von Ergebnisqualität ermöglichen, methodischen Anforderungen genügen, in das interne Qualitätsmanagement der Einrichtungen integrierbar sind und im Rahmen externer Qualitätsprüfungen prinzipiell erfasst und überprüft werden können.
- Das Projekt „Wie misst man Teilhabe in der Eingliederungshilfe?“ (2011-2014) wurde von der Aktion Mensch gefördert und hatte zum Ziel, Teilhabe aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer zu bestimmen und zu bewerten. Sein wichtigstes Instrument war eine sogenannte „Teilhabekiste“ mit nach Themenbereichen gegliederten Karten, die 385 Indikatoren - in einfacher Sprache formuliert und durch Bilder unterstützt – enthält. Mit Hilfe dieser Indikatoren sollten Nutzerinnen und Nutzer ihre drei wichtigsten Teilhabeziele aus den drei Bereichen „Freizeit, Freunde und Familie“, „Gesundheit/An mir arbeiten“ und „Wohnen, Lernen und Arbeiten“ auswählen. Im Rahmen des Projekts bewerteten die Nutzerinnen und Nutzer und ihre (Haupt-)Unterstützerinnen und Unterstützer anschließend den Grad der erreichten Teilhabe, den Grad der Zielerreichung, förderliche und hinderliche Faktoren, ausreichende/fehlende Unterstützung sowie die langfristige Weiterverfolgung der Ziele.
In den letzten beiden Jahren hat die BAGFW
- das CSI Institut mit einer Studie beauftragt, die am 14.12. vorgestellt wird, in der die verschiedenen Instrumente der Wirkungsorientierung hinsichtlich der Tauglichkeit für die freie Wohlfahrtspflege untersucht wurden,
- eine Standortbestimmung zum Thema Wirkungsorientierung verfasst, als Anstoß für die weitere Diskussion,
- einen Workshop zum Thema Wirkungsorientierung auf dem Jahresempfang veranstaltet,
- eine Befragung der Einrichtungen und Dienste durchgeführt, deren Ergebnis zurzeit ausgewertet wird.
Diese Aktivitäten haben innerhalb der Diakonie zu einer Diskussion und der Fragestellung geführt, wo denn die Diakonie bezüglich der Wirkungsorientierung steht und wie sie sich innerhalb der Diskussion positionieren will.
Dokumentation des Fachtags
Den Einstieg ins Thema machten die Vorstände der Diakonie Deutschland, Frau Maria Loheide und Herr Dr. Jörg Kruttschnitt mit ihrer Videobotschaft.
Es folgten Inputs von Experten zu folgenden Themen
Die Beiträge der Referenten stießen bei den 67 Teilnehmenden aus diakonischen Landes- und Fachverbänden sowie Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Träger, Einrichtungen und Dienste der Diakonie auf großes Interesse und lösten eine lebhafte Beteiligung an den Diskussionen und Workshops im zweiten Teil der Veranstaltung aus.
Die Rückmeldungen machen den Wunsch der Teilnehmenden deutlich, das Thema durch die Diakonie Deutschland weiter zu verfolgen und zu vertiefen.