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Neues Projekt „Interkulturelle Öffnung – Führungsaufgabe in einer Diakonie der Vielfalt“ gestartet

Das Projekt „Interkulturelle Öffnung - Führungsaufgabe in einer Diakonie der Vielfalt“ richtet sich an Fach- und Führungskräfte in den Migrationsfachdiensten und ist zum 01.11.2016 gestartet. Das dreijährig laufende Projekt besteht aus zwei Teilprojekten, die auf die jeweilige Situation in den alten und neuen Bundesländern abgestimmte Schwerpunkte setzen. Es wird durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Programms „rückenwind – Für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft“ und durch Bundesmittel gefördert.  

Die Aufnahme und Integration von Geflüchteten und anderen Zugewanderten stellt die Sozialwirtschaft vor eine große Herausforderung. Die Migrationsfachdienste der Diakonie haben dringenden Unterstützungsbedarf gemeldet. Durch eine große Zahl von ratsuchenden Menschen sind die Mitarbeitenden extremen Belastungen ausgesetzt. Das jährliche Fallaufkommen der beratenden Fachkräfte ist im Schnitt auf das Vierfache gestiegen. Zahlreiche Anfragen aus der Öffentlichkeit binden Ressourcen. Die Mitarbeitenden sehen sich zunehmend rassistischen Übergriffen und Bedrohungen ausgesetzt. Sie fühlen sich körperlich und seelisch überfordert. Aufgrund der außerordentlichen Belastungssituation in den Einrichtungen sollen die Fachkräfte der MFD durch Supervision, Coaching und Beratung kompetent begleitet und systematisch in ihrer Professionalität gestärkt werden,  um auf die Herausforderungen reagieren zu können. Angemessene Reaktionen auf rassistische und/oder rechtsradikale Angriffe und der Umgang mit latenten Bedrohungssituationen in den Regionen müssen erlernt und Strategien verinnerlicht werden. Durch Qualifizierung der Führungskräfte soll gewährleistet werden, dass die Organisationsstrukturen den veränderten Bedingungen adäquat angepasst werden. Die Einrichtungen und ihre Mitarbeitenden müssen umfassend interkulturell sensibilisiert werden. Kooperationspartner sind diakonische Landesverbände aus fast allen Bundesländern.

Das Ziel des Projektes ist es, die Beschäftigten langfristig zu befähigen, mit der Belastungssituation umzugehen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Fach- und Führungskräfte erhalten gemeinsam eine Qualifizierung zu den Themen interkulturelle Sensibilisierung, Rassismus, Diskriminierung, Vorurteile, Rechtsextremismus und Gewalt bzw. Bedrohung. Führungskräfte werden in regionalen Workshops geschult, einen Organisationsentwicklungsprozess im Sinne der interkulturellen Öffnung und Diversity in ihren Organisationen zu initiieren und zu begleiten.

Das diakonieinterne Wissensmanagement vernetzt u.a. sämtliche Migrationsfachdienste der Diakonie und wird im Rahmen des Projekts kontinuierlich weiterentwickelt. Laufend werden Informationen zu Projektständen sowie -ergebnissen in Form von Schrift-, Video-, Audio-Material bereitgestellt u.a. Stressbewältigung, Umgang mit rassistischen Angriffen, Agieren in einem integrationsfeindlichen Klima als MFD, Empowermentstrategien, gesundheitliche Unterstützung. Über das Wissensportal wird die Möglichkeit zum Austausch und zur kollegialen Beratung geschaffen und professionelle Unterstützung durch das Projektpersonal angeboten.

Ein nachhaltiger Prozess des Diversity Managements und der Interkulturellen Öffnung soll aktiv mit den Führungskräften der Migrationsfachdienste gestaltet werden. Das erfordert konzeptionelle Weiterentwicklungen und die Verankerung im Leitbild der Dienste und Einrichtungen. Dabei ist Diversity nicht auf die Gruppe der Zugewanderten zu beschränken, sondern bezieht sich auf die Verschiedenheit aller Menschen und damit auch auf alle Arbeitsfelder der Diakonie.

Die Begleitung des gesamten Projektprozesses erfolgt durch vier regionale Steuerungsgruppen, die mit den Projektmitarbeiterinnen der Diakonie Deutschland, Teilnehmenden aus den Landesverbänden und Führungskräften der Träger besetzt werden. Die Gruppen sollen über das Projektende hinaus weiter zusammenarbeiten und den kontinuierlichen Veränderungsprozess in allen Regionen und Bereichen weiter fördern und begleiten.

Das Projekt wird auch auf der Internetseite der Regiestelle bei der BAGFW dargestellt. Dort findet sich auch eine Übersicht über die Projekte der 2. Förderrunde.

Ansprechpartnerinnen für Interessierte sind:

Frau Heike Timmen (Projektleitung)       
Telefon 030-652111893                   
Heike.Timmen@diakonie.de

Frau Pia Maria Biskup (Projektkoordination)
Telefon 030-652111021
Pia.Biskup@diakonie.de

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