Sozialpolitik

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Die „24-Stunden-Pflege“ – eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen!

Positionspapier der Diakonie Deutschland zu Live-in Care und Dokumentation des Workshops der Diakonie Deutschland zu Live-in Care in Deutschland am 18. Januar 2022

Die sogenannte „24-Stunden-Pflege” ist faktisch zu einem festen Bestandteil der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland geworden. Pflegebedürftige werden dabei meist von nur einer Betreuungskraft und oft rund um die Uhr versorgt. Die Betreuungskräfte kommen in der Regel aus Osteuropa als Pendelmigrantinnen nach Deutschland. Sie arbeiten hier für zwei oder drei Monate 24 Stunden am Tag und verbringen dann wieder eine Zeit in ihrem Heimatland. Mit den gesetzlichen Regeln für Beschäftigung in Deutschland ist das natürlich nicht vereinbar. Aber es ist, als wären die Gesetze, die den Schutz von Beschäftigten regeln, für die Gruppe der Live-in-Kräfte außer Kraft gesetzt. Live-in Kräfte in Deutschland arbeiten häufig unter vollkommen inakzeptablen Bedingungen. Auch die Interessen pflegebedürftiger Menschen kommen dabei unter die Räder. Qualitätsstandards in der Pflege können nicht eingehalten werden, wenn Pflege- und Betreuungskräfte zu ausbeuterischen Bedingungen arbeiten.

Die Diakonie Deutschland fordert, dass die Politik sich dieser Herausforderung stellt. Eine angemessene Versorgung muss für alle pflegebedürftigen Menschen sichergestellt werden. Die Beschäftigten, die Pflege und Betreuung übernehmen, dürfen faire Arbeitsbedingungen erwarten. Das Positionspapier der Diakonie Deutschland zu Live-in Care zeigt, was getan werden muss. Die Dokumentation unsere Expertinnen-Workshops zum Thema Live-in Care vom 18.1.2022 gibt Aufschluss über die Situation, Hintergründe und Rechtslage.

Publikation anzeigen: Live-in-Kräfte in Deutschland: Die „24-Stunden-Pflege“ – eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen!