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Fraueninformationszentrum des Vereins für Internationale Jugendarbeit

Wir, das Fraueninformationszentrum (FIZ), sind eine Fachberatungsstelle in Stuttgart für migrierte und geflüchtete Frauen sowie für Opfer von Menschenhandel. Wir beraten und begleiten unsere Klient*innen, die geschlechtsspezifische Verfolgung, Gewalt, Ausbeutung erlebt haben oder von Menschenhandel betroffen sind.

Empowerment lässt Menschen ihre eigenen Kräfte erkennen und einsetzen. Empowerment kann nicht von außen entstehen, lediglich angeregt und gefördert werden. Wir als Organisation können Räume und Bedingungen schaffen, in denen die Menschen sich selbst ermächtigen und sich selbst befähigen können.

 

In unserem Empowerment-Projekt werden Betroffene von Menschenhandel als Ehrenamtliche gewonnen und als Multiplikatorinnen qualifiziert. Durch ihre Erfahrungen können sie andere Geflüchtete niederschwellig im Alltag unterstützen.

Im FIZ bieten wir Raum, damit sich geflüchtete Frauen selbst empowern können. Die Multiplikatorinnen setzen ihre Erfahrungen und ihre Lebensweltexpertise vielfältig ein. Sie ermutigen andere Geflüchtete, für ihre Rechte einzustehen, informieren über bürokratische sowie Verwaltungsabläufe, begleiten zu wichtigen Terminen und werden durch wissenschaftliche oder mediale Interviews politisch aktiv. So werden aus Opfern, die fremdbestimmt waren, selbstbestimmte Aktivistinnen.

Als Koordinatorinnen des Multiplikatorinnen-Projekts sind für uns Partizipation und (Mit-)Gestaltung der Aktivistinnen leitend. So wird ihre Selbstwirksamkeit gestärkt. In der Projektumsetzung zeigt sich, dass dies viel Zeit und Beziehungs-/Vertrauensarbeit erfordert. Der Gewinn ist, dass die Projektarbeit so in vielen kleinen Schritten angepasst und weiterentwickelt wird.

Gruppentreffen der Multiplikatorinnen

In den Multiplikatorinnen-Treffen erleben wir starke Frauen, die trotz oder vielleicht wegen ihrer Lebenserfahrungen eine große Kraft ausstrahlen. Es ist eine vielfältige Gruppe, in der wir einen Zusammenhalt zwischen den Frauen spüren.

Die Treffen können unterschiedlich sein, mal leise, mal temperamentvoller, mal werden fachliche Themen besprochen, mal sehr persönliche.

Wir FIZ-Mitarbeiterinnen versuchen einen möglichst offenen Raum zu gestalten, in dem die Frauen ihre Anliegen einbringen und besprechen können.

Was sich durch die Pandemie geändert hat:

Beratungstermine finden seit der Pandemie nur noch bedingt in der Beratungsstelle statt. Oftmals weichen wir auf telefonische oder Video-Beratung aus. Unsere Gruppentreffen halten wir nur noch digital ab. Es hat einige Zeit gebraucht, bis alle Teilnehmerinnen die technischen Hürden nehmen konnten. Inzwischen werden diese Angebote gerne angenommen, da es eine wohltuende Abwechslung zum Alltag ist.

Was wir noch vorhaben:

Gerne würden wir noch weitere Multiplikatorinnen-Gruppen gründen. Multiplikatorinnen aus der ersten Gruppe haben 2019 maßgeblich bei der Weiterbildung einer zweiten Gruppe mitgewirkt und nehmen wichtige Rollen in der Weiterentwicklung des Angebots ein.

Perspektivisch wird angestrebt, dass Multiplikatorinnen sich professionalisieren und Teil unseres Teams werden können. Ebenso würden wir gerne die Kapazitäten unseres Beratungsangebots weiter ausbauen, so dass alle Ratsuchenden Beratung bei uns erhalten können.

 

Weitere Informationen:

Homepage des FIZ

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