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Fachkräftemangel nur mit Frauen überwindbar – Arbeitsmodelle müssen endlich passen

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März erklärt Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland:

"Ohne Frauen geht es nicht! Seit Jahren ist klar: Frauen sind die Fachkräfte, die so dringend gebraucht werden. Deshalb ist es höchste Zeit, dass sich die Rahmenbedingungen und Arbeitszeitmodelle an den Wünschen und Möglichkeiten von Frauen orientieren – und nicht umgekehrt. Dazu gehören passende Aufstiegs- und Karrierewege ebenso wie eine bessere Kinderbetreuung.

Wie aktuelle Analysen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen, wünschen sich Mütter ein höheres Arbeitszeitvolumen und mehr Flexibilität als viele Arbeitgeber ermöglichen. Demnach liegt der vorstellbare Erwerbungsumfang bei zweijährigen Kindern bei 18 Stunden und steigt bis zum 18. Lebensjahr des Kindes kontinuierlich auf über 35 Stunden an. Hier liegt ein Potential, das bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist und sowohl für die Frauen als auch für die Unternehmen von großem Vorteil wäre.

Frauen sind gut qualifizierte Fachkräfte. Die Entscheidung für Kinder darf für sie kein Nachteil auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Karriere bedeuten. Wir fordern daher Staat und Arbeitgeber auf, Bedingungen zu schaffen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer gleichermaßen ermöglichen." 

Noch immer sind Frauen im Berufsleben mit zahlreichen Hindernissen und Benachteiligungen konfrontiert. So verdienten Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Das ist ein erheblicher Lohnunterschied, der zwangsläufig zu einer ungerechten Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit in den Familien führt. Weitere Hindernisse sind die prekäre Entlohnung von Mini- und Teilzeitjobs sowie unflexible Arbeitszeitmodelle, die insbesondere für alleinerziehende Frauen ein großes Armutsrisiko darstellen.

 "Angesichts des dringenden Fachkräftebedarfs ist das ein Skandal", sagt Loheide: "Frauen müssen gleichberechtigt am Arbeitsmarkt teilhaben können. Jetzt muss gehandelt werden!"

Weitere Informationen:

https://www.freda-panel.de/FReDA/DE/Startseite.html

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