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Frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung in Kirche und Diakonie

Der neue Diakonie-Text 04.2021 befasst sich mit der Finanzierung evangelischer Kindertageseinrichtungen

Kindertageseinrichtungen stehen im Hinblick auf Qualität und Quantität ihrer Angebote im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die konkrete Ausgestaltung des jeweiligen Angebotes ist unter anderem maßgeblich abhängig von den bestehenden finanziellen Rahmen-bedingungen und Finanzierungsstrukturen. Diese beeinflussen auch die Ausgestaltung eines trägereigenen Unterstützungssystems, beispielsweise das Vorhalten von Fachberatung.

Neue Gesetze und Gesetzesnovellen auf Bundes- oder Landesebene führen immer wieder zu veränderten Rahmenbedingungen für die Finanzierung und stellen Träger und Kindertageseinrichtungen oftmals vor große Herausforderungen. Angesichts des vorhandenen Flickenteppichs unterschiedlichster Regelungen in Deutschland hat eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Diakonie Deutschland und der Bundesvereinigung evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) die Grundlagen der Finanzierung in den jeweiligen Bundesländern analysiert und die damit verbundenen Herausforderungen zusammen gestellt.

Der vorliegende Text stellt die rechtlichen Grundlagen vor und geht auch auf die Notwendigkeit der Professionalisierung der Trägerstrukturen ein. Er richtet sich an Verantwortliche bei Trägern und verbandlichen Strukturen sowie an Entscheidungsträger in Kirche und Diakonie und soll die qualifizierte Auseinandersetzung mit dem Thema Finanzierung der Kindertagesbetreuung unterstützen.

Die Arbeitsgruppe hat sich entschieden, keine Empfehlung auf Bundesebene für eine bestimmte Finanzierungsform auszusprechen. Die Analyse der Systeme hat ergeben, dass selbst die vermeintlich sicherste Finanzierung über Entgelte eine so schlechte finanzielle Ausstattung ergeben kann, dass sie nicht auskömmlich ist. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass es nicht die eine idealtypische Finanzierungssystematik gibt, die in jedem Bundesland die vorhandenen Schwierigkeiten lösen könnte. Eine Weiterentwicklung der Finanzierungssystematik kann nach Ansicht der Arbeitsgruppe nur innerhalb der jeweiligen länderspezifischen Regelungen erfolgen, um den Trägern Spielraum für die Gewährleistung einer auskömmlichen, realisierbaren Finanzierung zu ermöglichen. Als besonders relevant und herausfordernd erweist sich dabei die in vielen Bundesländern vorausgesetzte Eigenleistung, deren Umsetzung evangelische Träger in finanzielle Bedrängnis bringen kann.

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