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Corona hat die Situation armer Kinder verschärft

Eine neue Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass der Alltag von mehr als einem Fünftel aller Kinder in Deutschland nach wie vor von Armut überschattet ist und sich die Situation armer Kinder durch die Corona- Krise weiter verschärfen wird.

Dazu sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland:

"Familien, die von Armut betroffen sind, brauchen einfachere und direktere Hilfen. Familien nach dem Prinzip 'Gießkanne' zu fördern ist der falsche Weg. Es ist höchste Zeit, eine einheitliche finanzielle Kinder-Grundförderung einzuführen, die das Existenzminimum aller Kinder abdeckt. Das Nebeneinander aus Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Kinderregelsätzen und Pauschalen des Bildungs- und Teilhabepakets ist zu kompliziert, für die Familien undurchschaubar und ungerecht."

Neben dieser individuellen, finanziellen Unterstützung muss -  so  Loheide - aber auch in den Kommunen in  eine bessere Infrastruktur für Kinder und Familien investiert werden. Dazu zählten die Ganztagsbetreuung, kostengünstige Freizeitangebote und ein für einkommensarme Familien kostenfreies Schulmittagessen. "Nur so lässt sich Kinderarmut dauerhaft eindämmen", sagt Loheide.

In den vergangenen Jahren wurde bereits einiges unternommen, um die Situation armer Kinder zu verbessern. Beispiele dafür sind der Ausbau der Kindertagesbetreuung, das Starke-Familien-Gesetz auf kommunaler Ebenen oder die 150-Euro-Pauschale für digitale Teilhabe. Loheide mahnt, in den Anstrengungen nicht nachzulassen: "Die Corona-Krise zeigt überdeutlich, dass diese Schritte noch nicht ausreichen, um die Lage armer Kinder dauerhaft und spürbar zu verbessern."

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