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Verschwörungsideologien

Eine Publikation, herausgegeben vom Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW, Februar 2021

Woher kommen Probleme und Krisen, die uns Sorgen machen?

Als Kirchen haben wir dafür offene Ohren, wollen zuhören, Trost spenden und besonders in Krisenzeiten Hoffnung geben. Darum möchten wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die Angst haben, die mit Sorge in die Zukunft blicken oder alternative Wege der Lebensbewältigung suchen.

Leider haben in Krisenzeiten – wie etwa jetzt in der Corona-Pandemie – auch Verschwörungstheorien Konjunktur. Unsicherheiten befeuern Verschwörungsideologien – das hat sich immer wieder im Lauf der Geschichte gezeigt. Kirche als Gemeinschaft von Christinnen und Christen möchte Gottes Liebe Raum geben.

Dazu gehört es nach unserem Verständnis, im Gespräch mit Menschen unterschiedlicher Meinung, Lebensdeutung oder Weltanschauung zu bleiben und Räume des Dialogs zu eröffnen. Dazu gehört es aber auch, deutlich jeder Form von Extremismus, Antisemitismus oder gruppen-bezogener Menschenfeindlichkeit zu widersprechen und für Demokratie und ein gelungenes Miteinander einzutreten. Wenn „alternative Wahrhei-ten“, „Fake Facts“ und Sündenbockmentalitäten als Grundlage für Verschwörungsideologien dienen, entstehen Welterklärungsmodelle, die gefährlich für unser Zusammenleben sind und Gewalt säen. Sie zerstören Vertrauen und Mitmenschlichkeit, die Grundpfeiler unserer Gesellschaft sind.

Diese Handreichung dient dazu, das Phänomen der Verschwörungsideologien zu verstehen. Sie zeigt praktische Möglichkeiten auf, Menschen zu begegnen, die im eigenen sozialen Umfeld in Gemeinden oder in der Öffentlichkeit verschwörungsideologisches Gedankengut äußern. Sie bemüht sich um Differenzierung des Phänomens und zeigt Chancen und Grenzen des Dialogs mit Anhänger*innen von Verschwörungsideologien auf. Möge sie helfen, Positionen zu klären und Urteilsfähigkeit zu schärfen.Eine anregende Lektüre wünschen.

(Quelle: Vorwort)

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