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Auf dem Weg zu einer gerechten Gesellschaft in Vielfalt

Hintergrund

Seit Jahrzehnten befindet sich Deutschland inmitten ausgeprägter Migrationsbewegungen. Da überrascht es nicht, dass 21% der deutschen Staatsbürger einen Migrationshintergrund haben (Statistisches Bundesamt 2016). Hinzukommen viele Geflüchtete, die erst in den vergangenen Jahren in Deutschland Schutz gefunden haben. Religiöse, ethnische, kulturelle Vielfalt ist in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen. Zugleich sind Deutsche mit Migrationshintergrund unterproportional in der sozialen und gesundheitlichen Regelversorgung vertreten. Die Gründe dafür reichen von Sprachdefiziten, über Angebote, die spezifischen Bedürfnissen nicht entsprechen, bis hin zu aktiver Diskriminierung.

Was bedeutet das für die Aufgabe der Diakonie, nah an den Menschen zu sein, unabhängig davon, wer sie sind und was sie können? Welche Chancen, welche Herausforderungen birgt eine ethnisch, kulturell und religiös vielfältige deutsche Gesellschaft für den Versorgungsauftrag der Diakonie?

Sicher ist, gleichberechtigte Teilhabe – unabhängig von Geschlecht, Behinderung, Alter, sozialer Herkunft, kulturellen und religiösen Unterschieden – verwirklicht sich nicht von selbst. Selbstverständlich widmen sich diakonische Träger, Landes- und Fachverbände schon seit vielen Jahren der interkulturellen Öffnung und Kultursensibilität in der Versorgung. Diese Arbeit wird in der Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Neu: Die Stabsstelle Interkulturelle Orientierung und Öffnung bei der Diakonie Deutschland

Mit der Schaffung einer Stabsstelle Interkulturelle Orientierung und Öffnung hat der Vorstand der Diakonie Deutschland die interkulturelle Öffnung als Querschnittsaufgabe und ein wesentliches strategisches Ziel in der Diakonie Deutschland verankert. Die Stabsstelle ist im Vorstandsbereich Sozialpolitik angesiedelt und hat mit Beginn des Jahres 2017 ihre Arbeit aufgenommen.

Aufgabe ist es, die interkulturelle Orientierung und Öffnung der Diakonie auf allen Ebenen zu fördern. Dazu gehört die Sammlung bestehender Konzepte und Best-Practice-Beispiele ebenso wie die Begleitung und Beratung von Mitgliedern in Fragen der interkulturellen Konzept- und Kompetenzentwicklung. Auch die Koordination der Aktivitäten des Bundesverbandes zur interkulturellen Orientierung und Öffnung und die Erarbeitung von politischen Stellungnahmen, etwa zur Einwanderungsgesellschaft, fallen in ihren Aufgabenbereich. Es sind in Kooperation mit dem Diakonischen Qualitätsinstitut und der Bundesakademie für Kirche und Diakonie kultursensible Merkmale im Qualitätsmanagement (Diakonie Siegel) zu erarbeiten und zu integrieren, ebenso wie Curricula und Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung und Orientierung der diakonischen Dienste und Einrichtungen für die unterschiedlichen Arbeitsfelder zu konzeptionieren und umzusetzen.

Planungen für 2017

Das Konzept und die Aufgabe der Stabsstelle entwickeln sich im Zusammenwirken mit den Diakonischen Werken und den Fachverbänden. Im Zentrum der Arbeit 2017 werden der Austausch und die gemeinsamen Beratungen auf Landes- und Fachebene stehen. Die Erfahrungen aus der Praxis werden gebündelt und eine Struktur für die Koordination des bundesweiten Fachaustausches entwickelt. Ziel ist, unterschiedliche Perspektiven auf kultursensible diakonische Arbeit – auch je nach Versorgungsbereich – zu sammeln und herauszuarbeiten, welche Anforderungen sich daraus für die Arbeit der Diakonie Deutschland ergeben.

Ansprechpartnerin

Lea-Friederike Neubert, +49 (0)30 65 211 1724, lea-friederike.neubert@diakonie.de

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