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Diakonie und Europa - Die Europastrategie der Diakonie Deutschland nimmt Formen an

Schon wieder eine Strategie?
Gerade zu Europa – wo zurzeit keiner weiß, was aus der EU überhaupt wird?

Genau deshalb greifen wir jetzt den Trend zu Europa heraus, der aus der Mitte der Mitglieder für die allgemeine Strategie der Diakonie Deutschland ausgemacht wurde: „Die europäische Entwicklung bestimmt zunehmend auch die Entwicklung des Sozialen in Deutschland.“  

Wir wollen beide Seiten - das Soziale in Deutschland und das, was sich in der EU tut - besser miteinander verknüpfen und zugleich einer größeren Gruppe von diakonischen Akteuren die Möglichkeit geben, dabei ihre Expertise einzubringen. Die Fragen, die für die Diakonie relevant und brisant sind, sollen in all ihren Facetten und deutlicher als bisher aus den verschiedenen diakonischen Perspektiven betrachtet werden. Zu diesen wichtigen Fragen gehört:

  • die soziale Arbeit vor Ort mit einem unternehmerischen Hintergrund
  • die Lobbytätigkeit für das gute Funktionieren dieser Arbeit und
  • die Sozialanwaltschaft, die versucht, die politischen Entwicklungen konkret zugunsten von Benachteiligten zu beeinflussen.

Ein wichtiges Ziel der Europaarbeit der Diakonie Deutschland ist bereits heute, dass das Wunsch- und Wahlrecht, die Subsidiarität und die Gemeinnützigkeit als bewährte Elemente des deutschen Sozialsystems in der EU-Politik abgesichert sind.

Mit „PEP“

Bei der künftigen Europastrategie der Diakonie Deutschland soll es auch um die konkrete Struktur gehen, in der Meinungen, Positionen, die Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation und des gesellschaftlichen Rahmens mit Blick auf den Europa-Trend formuliert und gestaltet werden.

Dafür wollen wir „PEP“ bereitstellen: die  partizipative Europa-Plattform.

Auf dieser Plattform können neben dem Team Europa des Bundesverbands (Büro Brüssel und Berliner Europa-Stelle) die Diakonischen Werke der Gliedkirchen (vor allem über ihre „EU-Koordinatoren“), die Fachverbände, die deutschen Mitglieder von Eurodiaconia und  interessierte diakonische Unternehmen und Dienste vertreten sein.

Damit die möglicherweise etwas größere „PEP“ feste Ansprechpartner hat und vielleicht nur einmal im Jahr zusammenzukommen braucht, stellen wir uns eine Steuerungsgruppe vor. Diese könnte an die regelmäßigen Austauschtermine im Bundesverband angedockt werden und würde das Team Europa des Bundesverbands mit der fachlichen Expertise z.B. des Vorstandsbereichs "Recht und Wirtschaft" oder der diakonischen Unternehmen unterstützen. Die Arbeitsergebnisse sollte die Leitung des Bundesverbandes beschließen und freigeben..

Aus einer solchen Struktur hergeleitete Positionierungen haben idealerweise die Vielzahl an Informationen aus allen „EU-Kanälen“ in sich aufgenommen, sie aus verschiedenen Perspektiven ausgewertet und für die Verwendung nach außen vorbereitet.

Strukturen werden erst lebendig, wenn sie mit konkreten Inhalten gefüllt werden. Erst dann wäre die Europastrategie komplett.

Doch zuerst sind Sie gefragt.

Bevor wir mit der Europastrategie so richtig loslegen können, ist Ihr Input wichtig, Ihre Bewertung der von uns vorgeschlagenen Struktur und Ihre Ideen, wie Sie sich einbringen können und was Ihrer Meinung nach noch zu einer Europastrategie der Diakonie Deutschland dazugehören sollte.

Dazu haben wir am 9. Dezember 2016 in Berlin eine Europakonferenz geplant, bei der Sie zu Wort kommen werden.

Zu Wort kommen wird außerdem mit einer Keynote Prof. Ulrike Guérot, European Democracy Lab, und Autorin des visionären und für manche provokativen Buches „Warum Europa eine Republik werden muss“ (2016). Sie wird uns in ihrer bekannt eloquenten und klaren Art, Dinge auf den Punkt zu bringen, zu einer gedanklichen Reise dahin mitnehmen, wie eine Strategie der EU für mehr soziale Gerechtigkeit in Europa aussehen müsste und welche Rolle sie der Diakonie darin geben würde -  ein Highlight aus der ganz aktuellen Europadiskussion.

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